Der Anfang 1804 eingeführte Tschako blieb bis 1808 im Dienst. Heuschel hat ihn 1808 und der "Bürger von Hamburg" 1807;
er wurde gleichfalls von einem QuartierMaitre (Unterbootsmann) des Bataillons auf einer Miniatur der Kollektion Dernard Franck
getragen (Fig. 2, 3 und 5, Haupt- Uniformseite).
Das zweite Modell, das Anfang 1808 in Dienst gestellt worden zu sein scheint, war von gleicher Zusammensetzung und Form wie der
vorangegangene und hatte einen abnehmbaren Augenschirm. Er war mit einer geprägten Messingplatte verziert, die einen gekrönten Adler
auf einem Anker darstellte, und hatte die Kokarde unten link, am Schaft des Tschakos plaziert. Die Kokarde war von einem Knopfloch durchbrochen,
durch welches eine lange Schleife am Schluss der Tschakokordel hindurch lief; die am unteren Ende der Kopfbedeckung
festgeknöpft war. Die Kordel hatte ihre zwei geflochtenen Litzen, die eine vorn und die
andere hinten mit den rechts hängenden Raquettes platziert; sie war auf Dauer festgemacht und durch Schnürbänder gehalten, die unter der oberen Borte angenäht waren (Tschako 1808-1809).
Dieses zweite Modell, das nichts anderes als die Abwandlung des ersten Modells gewesen zu sein scheint, wurde 1808 oder Anfang 1809 durch einen höheren und breiteren Tschako ersetzt,
der widerstandsfähiger und an den Seiten leicht gebogen war, der mit einem oben gelackten und unten grünen Augenschirm versehen war und einen Kinnriemen aus schwarzen Leder hatte.
Die Kokarde, das Tschakoschild und die unabsetzbare Schirmkordel waren die gleichen wie beim vorgenannten Modell.
Ein Kaufabschluss vom 6. Oktober 1811 gibt davon eine hinreichend vollständige Beschreibung.
Die Kollektion Raoul und Jean Brullon besitzt ein sehr schönes Exemplar, das vorher Geriaud oder Giraud Louis gehörte, und am 1. Januar 1811 dem Korps, 2. Kompanie,
ausgeliefert wurde, es trägt ein Etikett
"Chardon, Aux Armes de France, chapelier de la Garde Imperiale, rue de la Monnaie, au coin
de celle de Baillet, n° 19, à Paris" (= Chardon, Hutmacher der kaiserlichen Garde, rue de ... an der Ecke der rue... , Nr. 19, Paris,
für Truppen von Frankreich) (Tschako 1808-1814).Diesen Tschako gab Martinet seinem Seesoldaten gegen 1809 und Baour stellte ihn 1813 vor (Fig. 28).
Die Bildwerke der Nach- Kaiserzeit zeigen den Tschako oft mit der Kokarde über dem Tschako-Schild
und mit dem Kinnriemen aus Messingschuppen. Wir können den Wert dieser Darstellung nicht einschätzen. Hingegen zeigt uns die Tschakokordel des Seemanns Leroux, der den Kaiser zur Insel
Elba begleiten sollte,
die Entstehung des ausgeschnittenen Kokardenbandes in einiger Entfernung zur Eichel (Sabretache Dezember 1808).
Das beweist ihre Beibehaltung am Tschako von 1809 bis zum Ende des Kaiserreichs.
Zur großen Uniform war der Tschako überhöht von einer roten Hutfeder. Im Felde war die Hutfeder in einem Etui eingeschlossen, das auf dem
Tornister platziert war, Dieses 1810 aus Wachstuch hergestellte Etui
konnte auch aus Leinenstreifen in der Farbe der Trikolore bestehen.
Der für die kleine Uniform vorgesehene Pompon ist in den Inventaren von 1804 bis 1808 aufgeführt und in den Tafeln des Kommandanten Baste erwähnt (La Giberne. XI Jahr).
Der "Bürger von Hamburg" stellt ihn in Form einer gelb-orangenen Kokarde dar, während Weiland ihm die Farbe Rot gibt.
Vor 1809 war der Mützenüberzug des Tchakos aus Leinen; die Kaufabschlüsse von 1810 erwähnen ihn aus glänzendem Leinen. Wie auch seine
Zusammensetzung gewesen sein mag, er muss weit genug gewesen sein, um den Tschako und seine Kordel aufzunehmen (Fig. 29 und 30).
Die Unteroffiziere (Oberbootsmänner und Bootsmänner), genannt Sergeant- Major (Hauptfeldwebel) und Sergeant (Feldwebel) den Tschako aus feinerem Filz, mit Goldborte verziert, mit einer
rot- gold gemischten Kordel und später mit einem matt- vergoldetem Tschakoschild.
Die Lagermütze der Unteroffiziere, von gleicher Farbe wie die der Seeleute, hatte die Borte am Turban und den Anker aus Gold, die Schnüre und die Eichel des Mützenbeutels rot und golden gemischt.
Zumindest ab 1808 trugen die Oberbootsmänner zur Stadtuniform den Hut. Obwohl wir keine Beschreibung von ihm kennen, vermuten wir, daß er von gleicher Zusammensetzung war wie der Hut der
Unteroffiziere der Garde, mit einem Kokardenband verziert, mit Schlaufen aus Gold und rote Puscheln mit goldenem Zentrum in den Ecken (Figur 45 unten).